Vom Moment, den eigenen Freunden in den Weg zu treten, Clara Nacht
Es verlangt einiges an Mut, sich seinen Feinden entgegenzustellen, doch genauso viel, den eigenen Freunden in den Weg zu treten. Dieser Satz aus Harry Potter kommt mir nun immer wieder in den Sinn. Ein lange geplantes Treffen steht an. In knappen Worten erkläre ich, dass ich sie, meine Freunde, in normalen Zeiten gerne getroffen hätte. Dass ich aus politischen Gründen ohne körperlichen Eingriff aber nicht in Restaurants, Bars und Innenräume darf. Ich schreibe auch, dass ich Einrichtungen, die bei der Diskriminierung von Menschen mitmachen, nicht unterstützen und mich im Wissen um solche Kontrollen nicht wohlfühlen kann. Man antwortet mir mit einem unbeteiligtem Schade. Es werden bald Freundschaften zerbrechen, habe ich geahnt. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, wie ich mich verhalte. Ich weiß nicht, ob es Mut ist. Es fühlt sich nur wie die einzige Entscheidung an, mit der ich leben kann. Eine Lesung des Gastbeitrags von Clara Nacht, der Mitte Oktober verfasst wurde. Die im Text beschriebene Dis
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