HERMANN HESSE STEPPENWOLF
Dichtung von Hermann Hesse aus: Der Steppenwolf Roman ersch. 1927, Rezitation: Christian Berkel (Foto), Ich Steppenwolf trabe und trabe, Die Welt liegt voll Schnee, Vom Birkenbaum flügelt der Rabe, Aber nirgends ein Hase, nirgends ein Reh In die Rehe bin ich so verliebt, Wenn ich doch eins fände Ich nähms in die Zähne, in die Hände, Das ist das Schönste, was es gibt. Ich wäre der Holden so von Herzen gut, Fräße mich tief in ihre zärtlichen Keulen, Tränke mich satt an ihrem hellroten Blut, Um nachher die ganze Nacht einsam zu heulen. Sogar mit einem Hasen wäre ich zufrieden, Süß schmeckt sein warmes Fleisch in der Nacht Ach, ist denn alles von mir geschieden, Was das Leben ein bißchen fröhlicher macht An meinem Schwanz ist das Haar schon grau, Auch kann ich nicht mehr ganz deutlich sehen, Schon vor Jahren starb meine liebe Frau. Und nun trab ich und
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